


Fender Stratocaster
Die Geschichte der Fender Stratocaster beginnt in den frühen 1950er Jahren, als Leo Fender nach dem Erfolg der Telecaster eine Gitarre entwickeln wollte, die noch vielseitiger und komfortabler war. Zusammen mit George Fullerton und Freddie Tavares schuf er 1954 ein Instrument, das durch seine innovative Form und Technik neue Maßstäbe setzte. Der ergonomische Korpus mit abgerundeten Kanten, drei Single-Coil-Pickups und das bahnbrechende Tremolo-System machten die Stratocaster einzigartig. Ihr Design war nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch so zeitlos, dass sie über Jahrzehnte hinweg Musiker weltweit prägte.
Ein Stück Rockgeschichte
Die Stratocaster wurde schnell zu einem Symbol des Rock 'n' Roll, gespielt von Legenden wie Jimi Hendrix, Eric Clapton und David Gilmour. Ihre Vielseitigkeit und ihr unverwechselbarer Klang machten sie zu einer der beliebtesten und meistkopierten E-Gitarren der Geschichte. Unter unserer Modellauswahl findest du alle Informationen über die Geschichte der Stratocaster.
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Die Geschichte der Stratocaster
Nachdem Leo Fender nach anfänglichen rechtlichen Problemen es endlich geschafft hatte, mit der Telecaster die erste in Serie hergestellte, vollelektrische Solidbodygitarre der Geschichte auf den Markt zu bringen, strebte er mit dem neuen Modell Stratocaster bereits den nächsten Coup an.
Das Premiummodell
In den Augen vieler Gitarristen der früher 50er Jahre waren die Telecaster und ihr Vorgänger, die Esquire, zu unscheinbar. Don Randall, einer der wichtigsten Mitarbeiter von Fender in den frühen Jahren, bezeichnete sie sogar als hässlich. Neben den wichtigsten Konkurrenten auf dem Markt, den Jazzgitarren von Gibson mit ihren eingefassten Hälsen und Bodies, wirkten Fenders Instrumente zu unscheinbar. Es musste also eine schönere, bessere neue Fender-Gitarre her.
Bereits 1950 begann Fender mit der Entwicklung der neuen Gitarre, die später Stratocaster getauft wurde. Nach Rücksprache mit einigen bekannten Gitarristen, darunter der Western-Swing-Musiker Bill Carson und Entertainer Rex Galleon, für die Leo Fender die perfekte Gitarre bauen sollte, nahm das Design für die Stratocaster Gestalt an. Drei Tonabnehmer sollte sie haben, einen bequemeren, ergonomisch geformten Korpus und außerdem ein gänzlich neues Feature: Das Vibrato.


Immer wieder Ärger mit dem Vibrato
Dieses Vibratosystem, das seitdem fälschlicherweise von Fender und anderen als Tremolosystem bezeichnet wurde, konnte verwendet werden, um dem Klang der Gitarre Tonhöhenveränderungen und schimmernde Effekte während des Spielens hinzuzufügen. Es verursachte bei den Mitarbeitern der Konstruktionsabteilung von Fender jedoch Kopfzerbrechen. Es brauchte eine lange Zeit, bis das Vibrato - bestehend aus einstellbarer Bridge, Saitenhalterung und Vibratohebel - so funktionierte, dass Leo Fender damit zufrieden und es reif für die Massenproduktion war. Insgesamt verzögerte sich der Release der Gitarre wegen der Probleme mit dem Vibrato um etwa ein Jahr.
Holpriger Start
1954 kam die Fender Stratocaster endlich auf den Markt. Das Instrument sah aus wie keine Gitarre zuvor: Der Korpus wirkte kurviger und fließender als der der Telecaster und sollte den Spielkomfort erhöhen, die neue Kopfplatte erinnerte ein wenig an die alten Bigsby-Kopfplatten, die Klinkenbuchse war elegant in der Korpusseite versenkt, anstatt auf der Oberseite und die Strat war mit drei Single Coil-Pickups ausgestattet. Die Gitarre bestand aus einem Eschenkorpus und einem angeschraubten Ahornhals und war zunächst nur mit 2-Colour-Sunburst- oder White Blonde-Finish erhältlich. Am Anfang war sie jedoch noch kein Kassenschlager. Viele Händler und auch Kunden wussten nichts mit dem Vibratosystem anzufangen und kannten sich mit dieser neuen Funktion nicht aus. Nach und nach wurde die Strat jedoch immer beliebter und zu einem festen Bestandteil der Musikgeschichte.


Neue Farben und Facelift
Anfangs war die Stratocaster nur in den beiden oben erwähnten Farben erhältlich, ab 1957 wurden jedoch die ersten Custom Colours eingeführt, die dem Kunden gegen Aufpreis ermöglichte, eine farbenfrohere Gitarre zu bestellen. 1959 wurde der Strat, gemeinsam mit der Telecaster, ein Facelift spendiert: Die Bodies wurden nun aus Erlenholz gefertigt und die Ahornhälse wurden mit Griffbrettern aus Palisander ausgestattet, was für einen wärmeren Gesamtklang sorgte. Auch kamen neue Farben zu den bisherigen Custom Colours dazu. Die Beliebtheit der Stratocaster wuchs auch in Fenders Hochzeit Anfang der 60er Jahre immer weiter und bekannte Künstler wie Eric Clapton und Jimi Hendrix wurden zu Fans der Stratocaster.
Moderne Stratocaster-Modelle
Die Stratocaster aus den 50er und frühen 60er Jahren gehören zu den meist-kopierten Gitarren aller Zeiten. Auch die Modelle aus dem Fender Custom Shop orientieren sich meist an diesen Klassikern. Hin und wieder sind jedoch auch bei uns im Custom Reserve Gitarren anzutreffen, die Modellen aus den späten 60ern oder gar den 70er Jahren nachempfunden sind.
Nach der Übernahme durch CBS im Jahr 1965 wurde die Stratocaster mehrfach verändert. 1966 wurde zum Beispiel die Kopfplatte vergrößert, um den Look der Stratocaster der Optik der Jaguar und Jazzmaster anzupassen. Der neue Look war zwar gewöhnungsbedürftig, die größere Kopfplatte schien aber auch Problemen mit dem Verziehen des Holzes, die beim alten Design auftraten, entgegenzuwirken. Das Design blieb bis in die achtziger unverändert, bevor wieder zur kleineren Kopfplatte gewechselt wurde.
Auch in den 70ern wurde die Stratocaster immer wieder verändert. Als gravierendste Veränderung ist wohl die Drei-Punkt-Halsbefestigung zu nennen, die, perfekt ausgeführt, das Schwingungsverhalten und die Stabilität der Gitarre verbessern sollte, aber für einige Probleme sorgte. Auch das Gewicht und die Klangqualität ließen, wie auch bei anderen Fender-Modellen, in einigen Fällen stark zu wüschen übrig. Nicht selten kam es vor, das Strats und vor allem Telecaster das Fender-Werk verließen, die 5 kg oder sogar mehr wogen. Gleichzeitig gab es jedoch auch immer wieder Instrumente, die sich qualitativ durchaus mit 50er und 60er Strats messen konnten. Ende der 70er erreichte die Qualität jedoch wieder ein annähernd ausgewogenes Niveau.
Beim Fender Custom Shop wird natürlich genau auf jedes Detail geachtet, unsaubere Verschraubungen und übermäßig schwere Instrumente sucht man hier vergebens. Aber das Feeling längst vergangener Jahrzehnte spürst du immer noch, wenn du eine Fender Custom Shop Stratocaster in der Hand hältst.