


Fender Telecaster / Nocaster
Die erste in Massenfertigung hergestellten Massivholz-E-Gitarre war 1950 Fenders erster Versuch in dieser Sparte. Und direkt so erfogreich und perfekt, dass sie all die Jahrzehnte später immer noch von Musikerinnen und Musikern auf der ganzen Welt geliebt wird. Ihr simpler Aufbau und unverkennbarer Twang verleiht ihr den sypathischen Charakter, den die alten Hasen genauso schätzen, wie die jungen Wilden.
No name? Nocaster…
Aufgrund eines Rechtsstreits mit Gretsch um den Namen „Broadcaster“ entfernte Fender kurzerhand das Logo von der Kopfplatte seiner ersten in Serie produzierten elektrischen Gitarren, die heute unter dem Namen „Nocaster“ bekannt sind. Später erfand man den Namen „Telecaster“, unter welchem das Instrument heute legendärer Bestandteil der Rockgeschichte ist. Unter unserer Modellauswahl findest du alle Fakten, die du über die Fender Telecaster wissen musst.
Die Geschichte der Telecaster
1949 hatte Leo Fender, der zwar selbst wenig mit Gitarre spielen am Hut hatte, aber durch seinen Bekanntenkreis zum Gitarrenbau inspiriert wurde, mit der Esquire bereits eine Solidbody E-Gitarre entworfen. Dieses Instrument war jedoch eine Art Prototyp und ging nicht in Massenproduktion. Ihr Nachfolger kam nur ein Jahr später auf den Markt und sollte deutlich größeren Einfluss auf die Musik der nächsten Jahrzehnte haben.

Wie die Broadcaster zur Nocaster wurde
Im November 1950 wurde der Esquire ein zweiter Tonabnehmer am Hals hinzugefügt. Das neu entstandene Modell erhielt den Namen Broadcaster und avancierte zum ersten Fender-Modell, das in größeren Stückzahlen produziert wurde und historische Bedeutung erlangte. Der Name Broadcaster war jedoch kurzlebig und musste nach Beanstandung durch die Firma Gretsch, die den Namen bereits damals für verschiedene Schlagzeugprodukte verwendete, geändert werden.
Etwa von Februar bis August 1951 benutze Fender die Namens- und Logoaufkleber für die Kopfplatten weiter, schnitt jedoch die Bezeichnung Broadcaster ab. Diese No-Name-Gitarren, die den Spitznamen Nocaster erhielten, sind aufgrund der kurzen Produktionsspanne sehr selten und werden unter Sammlern heute zu astronomischen Preisen gehandelt.
Die Anfänge der Telecaster
Nachdem Fender den Namen Broadcaster von seinen E-Gitarren entfernen musste, wurde nach einem neuen Namen für den Nachfolger der Esquire gesucht. Die Idee für den neuen Namen Telecaster stammte von Don Randall, der kreative Kopf hinter fast allen Fender-Modellnamen. In Anbetracht des aufkeimenden Fernsehzeitalters erschein der Name passend, da Leo Fenders früherer Laden der erste in der Umgebung war, der Fernseher anbot.
Der Name Telecaster stand ab 1951 auf der Kopfplatte der T-Style-Gitarre und so bekam Fenders erste Solidbody E-Gitarre letztendlich doch noch einen dauerhaften Namen, für den sie auch heute noch bekannt ist.


Fokus auf Funktionalität und Qualität
Bei Fender regierten vor allem in den frühen Jahren Praktikabilität und Funktionalität. Mit der Telecaster, auch kurz Tele genannt, stellte Fender eine Gitarre her, die auf die wesentlichen Funktionen reduziert war, schnell und einfach aus mehreren Teilen zusammengesetzt und damit auch leicht repariert werden konnte. Daher konnten die Gitarren auch zu einem vergleichsweise erschwinglichen Preis angeboten werden.
Fenders Produktionsmethoden ermöglichten eine einfache Herstellung bei gleichbleibender Qualität der Instrumente, aber auch einen anderen Sound. Die klaren, lang ausklingenden Sounds der Telecaster hoben sie eindeutig von fetten Gibson-Style Jazz-Sound ab.
Re-Design Ende der 50er Jahre
Ende 1958 bekam die Telecaster von Fender ein Facelift spendiert. Der Hals wurde von nun an mit einem aufgeleimten Griffbrett aus Palisander versehen, das, verglichen mit den früheren einteiligen Ahornhälsen, für einen wärmeren Klang sorgte. Auch kamen neue aufregende und auffälligere Lackierungen hinzu, die eine Alternative zum klassischen Blonde und Sunburst boten. Neben der bereits bekannten Esche kam nun auch Erle als Korpusholz hinzu. Die weißen Pickguards wurden von nun an mit acht statt mit fünf Schrauben befestigt, ab 1963 wurden mehrlagige, weiße Pickguards verwendet.
Trotz der zahlreichen Veränderungen blieb charakteristische Twang-Sound der Telecaster natürlich erhalten.
Neue Telecaster-Modelle
Nach der Übernahme durch CBS im Jahr 1965 versuchte man bei Fender neue Wege zu gehen. Die Thinline Telecaster stellt die nächste Generation der beliebten Fender Telecaster dar. Die essenziellen Spezifikationen blieben bei der 1968 zum ersten Mal vorgestellten Thinline Tele erhalten, sie hat jedoch einige Besonderheiten vorzuweisen. Durch verschiedene Hohlräume im Korpus der Thinline Tele sollte das Gewicht der Gitarre reduziert werden, was sich positiv auf den Spielkomfort auswirkte. Das anfangs noch aufgemalte F-Loch sollte verdeutlichen, dass es sich bei der Thinline Tele um eine Semi-Hollow-Gitarre handelt. Bis auf das neu gestaltete, geschwungene Pickguard und den späteren Wechsel zur Drei-Punkt-Verschraubung blieb das Design jedoch identisch mit der Solidbody-Telecaster.
In der 70er Jahren kamen die Telecaster Custom, mit einem einem Humbucker in der Halsposition, und die Telecaster Deluxe, die mit zwei Wide Range Humbuckern ausgestattet war, auf den Markt. Mit diesen Modellen wollte man die wachsende Nachfrage an Gitarren mit Humbuckern, die für einen härteren Sound bekannt waren, befriedigen. Diese Instrumente blieben bis in die 80er Jahre hinein Bestandteil des Fender-Katalogs bis sie, gemeinsam mit der Telecaster Thinline, zunächst aus dem Angebot verschwand, weil man sich bei Fender auf die Klassiker unter den Solidbodies, Stratocaster und Telecaster, konzentrieren wollte.
Dank des Fender Custom Shops, der seit Mitte der 90er Jahre besteht, kannst du jedoch auch heute Intrumente im Stil längst vergangener Tage und Vintage-Klassiker ganz nach deinem Geschmack genießen. Der Fender Custom Shop hat es sich zur Aufgabe gemacht, die hochwertigen Vintage-Telecaster von damals zu studieren und bis ins kleinste Detail nachzubilden. Neben den angesprochenen Klassikern gibt es auch modernere Telecaster, die die besten Eigenschaften verschiedener Modelle vereinen, bei uns im Custom Reserve zu entdecken.


